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Kuba
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Höhepunkte Kubas - Erlebnisse einer 8-tägigen Rundreise
mit einer Woche All Inclusive (in einem der besten Hotels Kubas)
Santiago de Cuba - Havanna - Guardalavaca

"ein Reiseführer, der sich von anderen völlig abhebt.. unterhaltsam geschrieben.. kurze Sätze.. herzerfreuende Kleinigkeiten/Details.. benötigte Gepäckstücke.."

68 Seiten, 15 Abbildungen (war ISBN 3-8311-0710-6)

Inhalt:
Vorwort, Kurzgeschichte Kubas, Rundreise - Santiago de Cuba - Havanna - Pinar Del Rio (Zigarrenfabrik, Rumfabrik) - Vinales - Cien Fuegos - Trinidad - Camaguey - Guardalavaca - Hotel Melia Rio de Oro, Vor/Nachteile Kubas, Checkliste: Was nehme ich mit

Ziel Land und Leute kennenlernen, Erholung (Fa. Kreutzer)
Wann 2.6. - 17.6.2000
Beteiligte Matthias Weisser, Markus Weisser, Reisegruppe
Anreise Bahn: Taufkirchen -> Frankfurt
Flug: Frankfurt -> Holguin und zurück
Reiseroute Holguin -> Santiago de Cuba -> per Inlandsflug nach Havanna -> Pinar del Rio -> Vinales -> Cien Fuegos -> Trinidad -> Camaguey -> Guardalavaca
Impfungen keine
Währung Dollars in kleinen Scheinen, Visa-Card, Reiseschecks bevorzugt Thomas Cook, geduldet angeblich neuerdings American Express
angezogen siehe Buch.
Erfahrungen ein tolles Land mit netten Menschen und krassen Gegensätzen, ideal für Handy-Muffel (dort klingelt nicht an jeder Ecke eines, da die Infrastruktur fehlt).
Sicheres Reiseland, auch für Tramper, kein Diebstahl, Fotografieren kostet oft einen Dollar, Video mehr, das Essen ist nicht so gut wie in Thailand
Finanzielles für Touristen relativ teuer, da alles in Dollars bezahlt werden muß (Landeswährung Peso nicht für Touristen)
Tipps Seife mitnehmen, T-Shirts, Kugelschreiber, Bleistifte und sich selbst freuen, wie sich Menschen an solch einfachen Dingen erfreuen können
aufgeschrieben im Juni 2000 aus den Reisenotizen   © 2000-2022 Matthias Weisser

Kuba Karte
Die Rundreise startet in Holgiun, von Santiago geht es mit dem Flugzeug nach Havanna. Von hier ein Tagesausflug nach Vinales und Pinar del Rio. Über Cien Fuegos nach Trinidad. Weiter nach Camaguey. Badeaufenthalt "All Inclusive" in Guardalavaca. Rückflug von Holguin aus.

Textauszug . . .

4. Tag: Montag 5. Juni - Pinar del Rio, Vinales

Havanna -> Pinar del Rio und zurück: Zigarrenfabrik, Rumfabrik, Vinalestal, Höhle (weit!)
Kurz vor 6 Uhr klingelt der Wecker. Draußen ist es noch stockdunkel. Die Akkus sind wieder voll. Ab unter die Dusche. Heute morgen ist das Wasser warm. Um 7 Uhr ist es draußen recht hell. Kurze Hosen sind heute angesagt. Ein paar Minuten nach 7:00 sitzen wir unten im Erdgeschoß beim Frühstück in dem großen klimatisierten Speisesaal. Kaum zu glauben, was es hier alles gibt. Natürlich Wurst, Käse, Brötchen, aber auch viele verschiedene Früchte wie Orangen, Ananas, Mango, Pampelmuse oder Papaya, jede Menge Zutaten für ein selbst zusammengestelltes Müsli und immer wieder eine ganze Platte ofenfrisches Gebäck aus der Hotelküche. Teilweise mit Blätterteig, aber auch keksartig mit Zucker bestreut. Ganz rechts steht die Toastmaschine. Dazu gibt es eine Auspreßmaschine für Orangen, wo unten der frische Saft gezapft werden kann. Zumex steht drauf. Diese Maschine wird uns in Kuba noch öfter begegnen. Für Cappuccino, heiße Schokolade und Kaffee gibt es mehrere Automaten. Beeindruckend die lange Schlange, die sich da gebildet hat. Viele Franzosen sind hier. Mein Haar fühlt sich hier viel kräftiger an als zuhause. Ob das die hohe Luftfeuchte hier ist? Gut war der Teller mit den frischen Pampelmusen-Stücken, auf zum 2. Gang. Ein paar Fladen mit Honig, dazu ein paar von den kleinen Gebäckstücken. Genug für heute.

Mal die Treppe ausprobieren. Bis zum 10. Stockwerk geht es noch ganz gut, nur die letzten 6 bin ich leicht aus der Puste. Aus Neugier schaue ich mal wie hoch es noch geht. Die Treppe geht nur bis zum 22. Stock hinauf. Hier auf den Lift zu warten erscheint sinnlos, also zu Fuß wieder hinunter. Pünktlich um ½ 9 geht es in den Bus, in Richtung Zigarrenfabrik. Bis Mai ist Erntezeit für Tabak. Anschließend werden die Blätter 3-9 Monate getrocknet in großen Trockenhäusern. Außerdem sehen wir heute noch das schöne Vinalestal. Zusätzlich besteht die Möglichkeit eine Höhle zu besuchen, ca. 800 m lang. Um 16:00 fahren wir wieder zurück nach Havanna.

Auf dem Weg sehen wir die Wegweiser zur Hemingway-Tour. Dabei geht es ums Fische fangen. Die Tour ist weltweit sehr bekannt, man benötigt noch nicht einmal ein Visum. Jedes Jahr im November findet sie statt.

Laut Luis hat Kuba das beste Gesundheitssystem Lateinamerikas. Rechts ist die medizinische Fakultät für Länder der 3. Welt. Hier können bis zu 1900 Studenten kostenlos studieren. Die Zuckerrohrfelder sind gerade frisch abgeerntet, das Vieh lebt frei auf der Weide. Flott geht es über die Autobahn dahin. Die Fahrbahn ist etwas uneben, so daß der Bus etwas schaukelt. Pedro, unser Busfahrer hüpft auf und ab in seinem gefederten Sitz. Um die 100km/h hat er drauf. Leitplanken gibt es hier nicht, manchmal ist der Mittelstreifen begrünt, streckenweise auch nicht. Auf der durchgehenden Piste können sogar Flugzeuge landen. Das sei so geplant gewesen.

Rechts liegen die Rosarioberge, Heilquellen gibt es hier mit 32°C und 36°C gegen Arthrose und 34°C gegen Hautkrankheiten. Ein Kururlaub ist möglich. 20km in den Bergen gibt es einen privat angelegten Orchideengarten. Heute ist er staatlich. Viel Tabak wird hier produziert, dazu Reis. 2 Arten gibt es, Nass- und Trockenreis. Ein Stausee dient zur Wasserversorgung.

Nun gibt es eine kleine Pause. Eine gute Möglichkeit sich einmal umzusehen. 2 Stück Vieh stehen einzeln, das eine Tier kaut ausgepresstes Zuckerrohr. Vorne steht ein Trockenhaus, nur noch schwach gefüllt. Davor döst ein kleiner Hund im Schatten. Dahinter grunzt zufrieden ein dunkles Hausschwein. Um die Bar herum fährt ein Mann mit einem elektrischen Rasenmäher. Sehenswert, wie der dicke quadratische Anlaufkondensator leicht provisorisch oben drauf steht. Der Draht ist lose rumgewickelt. Immer wieder funkt es, wenn er mal Kontakt bekommt und dann wieder nicht. Um die Tische herum die landestypischen Musiker, die sich gerne wieder einen Dollar verdienen möchten. Einer verkauft kurze Holzstücke die einen netten Ton hervorbringen, wenn man draufschlägt.

Dann sehe ich sie endlich, die Goldgrube. Eine grün lackierte elektrische Presse, in die immer wieder Zuckerrohrstangen eingeschoben werden. Ein kleiner Becher des klebrigen süßen Safts bringt immerhin einen Dollar. Noch einen Schuß weißen Rum dazu, schon sind 2$ zu bezahlen. Die ganze Flasche Rum kostet jedoch nur so um die 3$. Aus einer Stange Zuckerrohr läßt sich eine ganze Menge Saft pressen. Erst wird die Zuckerrohrstange mit einem Holzknüppel an mehreren Stellen angeschlagen, dann durch die Maschine gequetscht. Der wertvolle Saft rinnt über ein Sieb direkt in das Sammelgefäß mit dem dann die Becher gefüllt werden. Damit mehr Saft herauskommt, wird die Stange noch ein weiteres Mal doppelt genommen durchgezogen. An den Resten freut sich z.B. die Kuh, die ich vorhin gefilmt habe. Wenn man sich überlegt, daß ein normaler Kubaner nur so um die 12$ im Monat verdient. Wie viele Dollars hier wohl in einer halben Stunde eingenommen werden?

Markus hat ein paar Postkarten aufgetrieben. Und weiter geht die Fahrt, noch 20 km. Schlecht ist die Autobahn hier. Wir kämpfen uns von Schadstelle zu Schadstelle. Schneller als 70km/h geht es hier nicht. Rechts eine Bierbrauerei. Pinar del Rio heißt die Stadt. Den besten Tabak gibt es hier. Staatlich sind die Fabriken. Die Bauern dürfen auch selbst produzieren, müssen jedoch an den Staat verkaufen. Zigarrendrehen ist überwiegend Frauenarbeit. Vorne links, das blaue Haus ist die Zigarrenfabrik Francisco Donatien. In einem länglichen Raum sitzen sie, die Tabakspezialisten. Vor sich die Arbeitsplatte, wo die braunen Tabakblätter verarbeitet werden, dahinter der silberne Abschneider für die richtige Länge der Zigarre. In den Zwischenstadien werden die halbfertigen Meisterwerke in hölzernen Schablonen immer wieder gepresst. Am Schluß kommt ein hochwertiges Deckblatt darüber, fixiert wird es mit einer Art Klebstoff. Auch das Zigarrenende wird sorgfältig zugeklebt. Die Arbeiter bekommen ein Kontingent an Zigarren. Mancher würde es gerne an die Touristen verkaufen für ein paar Dollar, eigentlich ein gutes Geschäft für beide Seiten. Im nächsten Raum werden die begehrten Stücke manuell kontrolliert und sortiert. Die Banderole wird aufgebracht und in die Zigarrenkisten verpackt. "Montechristo" ist die eine Marke, "Cohiba"s heißen die anderen.

Weiter geht es in die Rumfabrik. Eigentlich ist es nur eine Flaschenabfüllstation, der eigentliche Alkohol kommt aus der Zuckerrohrfabrik, die man ja nicht besichtigen darf in Kuba. So sehen wir nur wie die Flaschen gewaschen werden, wie in jede Flasche 2 kleine bräunliche Früchte geworfen werden. Darauf ergießt sich der bräunliche Alkohol. 6 Monate waren zuvor Alkohol und Früchte im Faß gereift. Nun wird noch manuell der Verschluß der Flasche aufgesetzt und einzeln verpresst. 2 Frauen montieren die beiden Etiketten auf der Vorder- und Rückseite der Flasche. Seife hätten sie natürlich wieder gerne, aber ich habe diesmal keine dabei.

Und weiter geht die Fahrt mit dem Bus in Richtung Vinalestal. Luis hat schon recht, wirklich wunderschön schaut es hier aus. Beim Hotel "Los Jazmines" ist die schöne Stelle für ein Erinnerungsfoto. Toll sind auch die Postkarten des Tales, einen Dollar kosten sie mit der aufgedruckten Marke. Immerhin 11 dieser Karten haben wir nun. Langsam wird es Zeit uns an das Schreiben zu machen.

10 Minuten vor 1 sind wir an unserem Mittagslokal, strohgedeckt und offen. "El Nino" heißt der Besitzer, ein älterer selbstbewußter Herr mit Hut. Tabakpflanzer ist er, auf seinem Gebiet wohl eine Berühmtheit, gibt es doch eine Postkarte, die genau ihn mit seinem muskulösen Körper zeigt. Rechts flicht sein Sohn einen kleinen Brotkorb aus frischen Palmwedeln. Im Nu hat er ein kleines Kunstwerk geschaffen, das man hinterher für einen Dollar mitnehmen kann. In ein paar Wochen wird die Farbe von grün nach braun wechseln. Wirklich gut ist das Essen hier, sogar den Hennen mit ihren Küken schmeckt das was der Tourist für sie herunterwirft.

Hinter dem Haus wachsen ein paar grüne Tabakpflanzen. Gleich daneben steht ein riesiges, gut gefülltes Trockenhaus. Manches Blatt ist stark angeschimmelt. Vermutlich wird das besser, wenn erst einmal der richtige Trocknungsgrad erreicht ist. Auch hier kann man Zigarren kaufen, und es gibt auch einen kleinen Arbeitplatz zur Herstellung.

Wenige Kilometer weiter hält der Bus bei der großen Felsmalerei (Mural de la Prehistorica). Regelmäßig wird sie erneuert, da sie der Regen immer wieder abwäscht. Auf der Wiese davor versucht ein Cowboy seine Pferde an die Touristen zu vermieten. Natürlich gibt es auch wieder günstige Zigarren. 80% Luftfeuchte zeigt das Hygrometer an, für Zigarren wohl ein günstiger Wert.

Nur hier im 132qkm großen Vinalestal wird Wein angebaut. Vinales heißt der kleine Ort. Nur 3 kleine Hotels gibt es hier. Immer wieder Akazienbäume. Nun sind wir in der Nähe der Indianer-Höhle (Cueva del Indio). Davor liegt eine Art Naturpark mit Korkpalmen etc. 4.5km lang ist die eigentliche Höhle, toll bewachsen der Eingang. Für 2$ dürfen wir hinein. 800m sind beleuchtet, abenteuerlich der Pfad. Mich erinnert es an Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Schnur haben wir aber keine dabei um wieder herauszufinden. Unten ist die Höhle mit Wasser gefüllt und so geht es mit dem Boot weiter. Luis zeigt uns den Schlangenkopf und die auf den Kopf gestellte Sektflasche an der Wand. Hinten fährt das Boot wieder ins Freie.

In Vinales ist noch Zeit einmal die Straße entlang zu laufen. Auf dem Gehweg übt die Jugend Baseball, am Eisstand steht geduldig eine lange Schlange. 16:05 fahren wir wieder Richtung Havanna, wie Luis es schon gesagt hatte. Mit 120km/h braust der Bus auf der linken Spur dahin, vorbei an Pferdekarren und gelegentlich auf derselben Fahrbahnseite entgegenkommenden Cowboys und Radlern. Immer wieder nimmt auch einer der offenen "Busse" mit Lastwagenladefläche wieder neue Gäste auf.

Am Straßenrand frißt das Vieh das Gras ab. Immer wieder sieht man Fußgänger mit oder ohne Schirm. Auf dem Mittelstreifen bieten Bauern ihren selbstgemachten Käse an. Regelmäßig tauchen in der Mitte grüne Schilder auf mit der km-Angabe. Es ist schon ein Gefühl der Freiheit, das Fahren ohne Leitplanken und die entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer. Passieren tut wohl wenig. Ob es daran liegt, daß es so wenig Verkehr gibt? Vielleicht weil der Sprit so teuer ist? Unser Bus jedenfalls fährt gerade am Anschlag des Tachos mit etwa 120km/h. Rechts sehen wir wieder das Trainingsgewässer der kubanischen Ruderer. Ein Rennradler fährt rechts am Straßenrand. Immer wieder sieht man die alten amerikanischen Straßenkreuzer. Einer der Oldtimer wird von einem anderen abgeschleppt. Der ausgestoßene Rauch vernebelt die Sicht. Mit der technischen Überwachung nimmt man es wohl nicht so genau, obwohl sie vorgeschrieben alle 2 Jahre stattfindet (eine Art TÜV). Mancher der Oldtimer steht am Straßenrand mit offener Haube, hineingebeugt ein Kubaner der wohl gerade den Fehler sucht.

Schade, daß unser Hotel so weit außerhalb des Stadtzentrums liegt, so wird es heute nichts mehr mit Havanna. Für die 12km müßten wir jetzt sofort ein Taxi nehmen und es ist ja nur noch etwa 1 ½ Stunden hell. Zur Abwechslung laufen wir heute die Treppe hinauf in den 16. Stock. Ohne Klimaanlage ist es schon brutal schwül, alles ist naßgeschwitzt. Die Video-Akkus sind völlig leer heute. Müde lassen wir das Abendessen heute wieder einmal ausfallen.
UNTERKUNFT: HOTEL NEPTUNO TRITON HAVANNA

5. Tag: Dienstag 6. Juni - Cien Fuegos, Trinidad
Havanna -> Cien Fuegos, Trinidad, Hotel Ancón (ca. 386km)
Die Koffer müssen hinunter, noch vor dem Frühstück wegen der späteren Überlastung des Lifts. Doch zunächst mal unter die Dusche. Noch ist das Wasser warm. Das Klimaaggregat schalten wir nun ab. Die ganze Nacht hat es genervt mit seinen lästigen Geräuschen beim Anspringen des Kompressors. Unterhemd braucht es keines, es wäre ohnehin in kürzester Zeit naßgeschwitzt. Beliebig viel Wäsche haben wir nicht mit. Das Costa-Rica-T-Shirt von gestern geht schon nocheinmal, dazu die kurze blaue Jeans. Nun ist sie also bald angebrochen, unsere letzte Stunde im Hotel Triton, gebaut 1979. Zeit noch kurz den schönen Blick aus unserem Zimmer 1618 im 16. Stock zu genießen auf Pool, Strand und Meer.

Dann muß der Bart ab. Mit dem alten Batterierasierer aus Institutszeiten klappt es bestens. Noch ein Foto von Havanna von ganz oben aus dem 22. Stock. Mit der Treppe schaffe ich es am schnellsten. Das Frühstück ist auch am 2. Tag noch grandios. Der frisch ausgepresste Orangensaft, die frischen Früchte oder das ständig frisch nachgebackene Gebäck aus der Hotelküche mit immer neuen Sorten. Im vollklimatisierten Frühstücksraum macht es einfach Spaß sich immer wieder angenehm überraschen zu lassen. Die Omelettbäcker, die wir aus Thailand oder Costa-Rica kannten sehe ich hier allerdings nicht.

Kurz vor 8:00 herrscht schon eine richtige Aufbruchstimmung. Keiner unserer Gruppe sitzt mehr im Frühstücksraum. Noch ein paar Minuten in der Hotelhalle, los geht's, der Bus wartet schon. In Kuba gibt es die 48-Stundenwoche. 6 Tage wird gearbeitet, von Montag bis Samstag mittag, dazu gibt es 30 Tage Urlaub.

Ab 1990 bekam Kuba Probleme durch den Zerfall des Ostblocks. Bis dahin gab es eine Art Tauschhandel, nun waren plötzlich Dollars anstelle Rubel gefragt, die Kuba jedoch nicht hatte. Das Öl wurde knapp und der Verkehr kam weitgehend zum Erliegen. In Havanna baute man die großen Kamelbusse auf Sattelschlepperbasis. Das Gesetz wurde geändert, so daß die Menschen auch auf Lastwagen transportiert werden durften. Leerfahrten wurden verboten. Noch heute darf ein Reisebus wie unserer nicht leer durch das Land fahren. Auch die Produktion war betroffen und der Import von Nahrungsmitteln. Die Hälfte der energieintensiven Zuckerindustrie mußte schließen und auch 3 der 4 nickelproduzierenden Betriebe. Die Folge waren große Arbeitslosigkeit, verbunden mit hoher Kriminalität. Hinzu kam das Wirtschaftsembargo der USA. Firmen wie Lauda-Air, die auch die USA anflogen, wurden genötigt ihre Wirtschaftsbeziehung zu Kuba aufzulösen, wenn sie weiter mit den USA Beziehungen aufrechterhalten wollten. Viele Firmen zogen sich als Folge zurück. Lauda Air ist mittlerweile wieder da.

Hier in Kuba wird der Zucker aus Zuckerrohr gewonnen, der bessere Zucker kommt jedoch aus Zuckerrüben. Das Öl kommt mittlerweile aus Lateinamerika. 20% des Bedarfs werden im eigenen Land gefördert, in guter Qualität dank der Hilfe einer französischen Firma. Der Energieeinsatz in der Zuckerindustrie wurde durch moderne Technologien stark reduziert. Man hat gelernt zu sparen. Dazu gehören Maschinen mit verbessertem Wirkungsgrad und ein intelligenter Umgang mit den Reststoffen. Nahezu alles was bei der Zuckerherstellung anfällt wird heute wiederverwendet. Heute ist die Nickelindustrie bedeutender als die Zuckerindustrie. Viel Nickel wird nach Japan exportiert. Laut Luis bezieht Kuba heute einen großen Teil seiner Energie aus Wasserkraft.

Nur etwa 6% Arbeitslose gibt es noch. Das liegt jedoch nicht an nicht vorhandenen Arbeitsplätzen. 3 mal wird Arbeit angeboten. Bei Ablehnung erfolgt kein Zwang zur Arbeit, es gibt dann jedoch keine Sozialhilfe und gelegentlich wird überprüft ob das Geld kriminell verdient wird. Mancher bettelt bewußt, weil er sich damit ein höheres Einkommen erhofft.

12 Jahre herrscht Schulpflicht (bis 18). Bezahlen muß man für die Schule oder Bücher nichts. Für Schüler gibt es eine Uniform. Mit 16 ist man volljährig und kann damit den Führerschein machen. Studieren ist kostenlos. Studierwillige erhalten ein Stipendium vom Staat. 47 Universitäten gibt es im Lande, jeder hat die gleichen Möglichkeiten.

Zur Armee wird man erst eingezogen, wenn Schule/Studium abgeschlossen sind. Es gibt eine Wehrpflicht und Berufssoldaten. Wer 25 Jahre Dienst geleistet hat kann mit etwa 54 aufhören und erhält seine Pension. Wer weiter arbeiten möchte kann dies tun. Bis 65 erhält er dann 2 Löhne. 13% der Bevölkerung sind Alte. Altenheime kosten nichts. Ebenso kostenlos sind Arzt und Medikamente, die Lebenserwartung der Kubaner beträgt 75 Jahre.

Rechts liegt ein 2000qkm großes Sumpfgebiet mit freilebenden Krokodilen. 7000 Stück gibt es noch davon, seit 1959 stehen sie unter Naturschutz. Die Neugeborenen werden bis zu einer Länge von 1 Meter abgesondert aufgezogen, damit sie von den größeren nicht gefressen werden. 96 Vogelarten leben hier. Dies war der erste Nationalpark Kubas. Die ungefährliche Santa Maria-Schlange wird bis zu 4 Meter lang. Wenn der Bus geschlossen Interesse hat die Krokodile zu sehen, so ist es für 10$ möglich. Ein paar sind jedoch nicht einverstanden und so fahren wir weiter.

Das Gras am Straßenrand mähen die Kubaner mit der Machete ab. Alle Hotels sind staatlich, Solaranlagen sehr teuer. Links liegt eine kleine Ölraffinerie. Der Zucker wird per Schiene transportiert. Gelegentlich sieht man das einspurige, teilweise zugewachsene Gleis der Eisenbahn. Die Loks fahren mit Diesel, Oberleitung gibt es nicht.

Wir befinden uns gerade in der Nähe der Schweinebucht, wo die Amerikaner 1962 vergeblich ihren Angriff wagten. Fast überall bekommt man die tollen Che Guevara-Postkarten mit den Schwarz-Weißfotos des Nationalhelden, der in Bolivien ermordet wurde.

Ein einziges Atomkraftwerk gibt es in Kuba. 70% der Energie kommen von hier aus der Provinz Cien Fuegos. 400000 Einwohner hat die gleichnamige Stadt. Viel Zucker wird in dieser Gegend produziert. Gut ist das Mittagessen in dem schönen ehemaligen Haus des Zuckerbarons. 1.5$ kostet das Wasser, 1$ der Kaffee. Im Erdgeschoß steht ein älterer Steinway-Flügel, den eine ältere Schwarze bespielt. Zum Dach hinauf führt eine eiserne Wendeltreppe. In dem hübschen Turm sitzen Touristen und nehmen ihren Cocktail während eine kubanische Band für die angenehme musikalische Untermalung sorgt. Mit 80 Cent recht teuer ist hier die Postkarte von "Che".

Vor dem Theater Thomas Terry hält unser Bus. Edel schaut es aus, sowohl innen wie außen. Im Park gegenüber steht ein Zedernbaum von 1819 und natürlich wieder eine Statue von José Marti, dem Nationalhelden Kubas. Teuer sind die Zigarren in dem klimatisierten Spezialgeschäft an der Ecke des Platzes. Mehr als 10$ kann man für ein Stück anlegen. Dafür kann man sich in aller Ruhe alles ansehen. Ausgesprochen schön ist die Fußgängerzone. Aufwendig wird der edle Belag poliert. Sogar Einlegearbeiten werden vorgenommen. Überall sieht man fleißige Bauarbeiter.

Weiter geht es mit dem Bus in Richtung botanischer Garten. Links die größte Zementfabrik des Landes. Auch Dachziegel werden hier in Cien Fuegos hergestellt. Am Eingang des botanischen Gartens nehmen wir einen Führer auf. Gleich an einem der ersten Bäume demonstriert er uns die Lianen. Wie Tarzan schwingt er hin und her. Am Ende des Parks steht die kleine unscheinbare Kokainpflanze mit den kleinen grünen Blättern und den roten Samen. Tolle Palmen und Bambus gibt es hier. 16:30 ist es jetzt. Noch 70 km bis Trinidad.

Einige km dahinter liegt unser Hotel am Meer, "Ancón" heißt es. Kurz nach 18:00 sind wir da. Als Begrüßungsdrink gibt es den blauen "Blue Sky". Dann beziehen wir die Zimmer. Diesmal haben wir Nr. 511. Das Fernsehgerät ist diesmal von Philips. Auf einem Kanal kommt die "Deutsche Welle" mit Berichten von zuhause samt den wichtigsten Aktienkursen. Ohne Adapterstecker geht diesmal nichts. Die einzige nutzbare Dose liegt im Badezimmer. Das Abendessen gibt es ab 19:00. Endlich finden wir einmal die Zeit ein paar Postkarten nachhause zu schreiben. Das Kälteaggregat ist diesmal von Samsung. Leise läuft es, ohne Störgeräusche. Statt Abendessen schauen wir ein wenig fern. Wird Microsoft nun zerschlagen oder nicht? Der Kurs der Aktie ist auf die Hälfte gefallen. Das Frühstück gibt es ab 7:30 morgens, um 9:00 treffen wir uns am Bus zu einem Stadtbummel in Trinidad.
UNTERKUNFT: HOTEL ANCÓN BEI TRINIDAD

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Hotel All Inclusive
Einen edlen Eindruck macht unser Hotel, das Meliá - Rio de Oro, all inclusive. Julio stellt uns unseren Paß aus. Ein Bändchen um den Arm als Erkennungszeichen bekommen wir hier erfreulicherweise nicht. Dafür haben offenbar die Hotels um uns herum ein solches. Suite 4123 heißt unsere neue Adresse für die nächsten 7 Tage. Wir sind noch etwas zu früh dran, die Zimmermädchen brauchen noch eine Weile. Die Koffer sind bereits auf dem Weg.

Was nun? Warum nicht essen gehen? 13:00 ist es gerade, also los in den Speisesaal. Das Büffetrestaurant "La Ceiba" ist gleich vorne links. Einen Tisch ausgesucht, sofort kommt der Ober und fragt nach unserem Getränkewunsch. Spanischer Wein, kein Problem. Und zu essen? Es ist fast nicht zu glauben, was es hier alles gibt. Pizza ofenfrisch, Nudeln nach Wunsch gemacht, mit Lachs etc. Tintenfischringe, Steak, frisch gebraten und und und. Dazu Wurst, verschiedene Sorten Käse, Nüsse, Unmengen von Sorten frischer Früchte wie Mango oder Ananas. Als Nachtisch Crepes, wahlweise natur, mit Mango oder mit Schokolade, flambiert oder auch nicht, mit oder ohne Orangensaft. Natürlich auch Torten, Kuchen, Gebäck, Kekse, einfach alles. All Inclusive eben. Zum Abschluß noch ein Eis? Warum nicht? Mit 2 Kugeln oder mit 3? Kein Problem, alles Selbstbedienung. Und wenn es noch einmal dasselbe sein soll? Auch kein Problem, nur mit dem Gewicht wird es vielleicht irgendwann eng. Um 14:30 schließt das Restaurant und Hektor fährt uns mit dem schicken roten Benzinmobil einmal durch die ganze Anlage. Am Ende sind wir wieder bei unserem Häuschen mit der lustigen Nummer 4123. Wirklich edel ist die Anlage, alles sehr gut gepflegt.

Von der Zahnbürste und Pasta über Haarfestiger, Haarwaschmittel, After Shave, Body Lotion, Duschgel, Seife, Einwegrasierer+Schaum, Schuhputzmittel, Nähzeug, Haarfön, einfach alles ist da. Zeit wird es für einen Rundgang durch die Anlage. Weit kommen wir nicht. Am Clubhouse bei den Animateuren ist gerade Tanzstunde und sofort werden wir eingeladen die Merengue-Schritte zu lernen. Gar nicht so übel, was in nur einer Stunde alles so möglich ist. Anschließend noch eine Runde Billard. Etwas eingerostet sind unsere Kenntnisse. Die Zeit reicht noch für einen Rundgang zum Strand. Groß ist die Anlage.

Die Füße haben beim Tanzen gelitten. Besser wäre es gewesen die Socken anzulassen. Nun sind die Zehen wundgescheuert. Das "Wundergel" von Efasit drauf. Schaun wir mal. Zum Abendessen gibt es die ähnliche Vielfalt wie wir sie nun schon kennen. Diesmal lacht uns die Pizza Calzone an, dazu ein Glas spanischen Rotwein und Mineralwasser. Anschließend einen Früchteteller und als Abschluß ein Mango-Crepe.

Zeit wird es an die Bar zu gehen. Der Mojito schmeckt heute völlig anders als der, den wir in Havanna getrunken haben. Offensichtlich fällt er mal so und mal so aus. Die abendliche Show ist recht gut gelungen, die Mücken heute recht bissig. Kurz vor Mitternacht sind wir in unserer Suite.
UNTERKUNFT: HOTEL MELIÁ RIO DE ORO BEI GUARDALAVACA

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10. Tag: Sonntag 11. Juni - Guardalavaca
Hotel Meliá Rio de Oro bei Guardalavaca
Schon wieder ist es fast 8:00, das darf doch nicht wahr sein wie die Zeit vergeht. Ziemlich schwarz ist das Toastbrot heute, die Durchlaufgeschwindigkeit ist wohl zu klein eingestellt. Auf zur Exkursion an die anderen Strände. Wenn die anderen noch schöner sind als die große, schneeweiße Playa Esmeralda. Toll schaut die kleine Bucht aus, so richtig idyllisch. Zurück nehmen wir einen Waldweg. Pferde und Ziegen stehen auf der Weide. Ein Arbeiter mit gelbem Helm zeigt uns sein zuhause. Bananen pflanzt er an, Mango und Kokosnüsse. Dazu hat er Truthähne, Hühner, Schweine, Ziegen, 2 Hunde und eine Katze. Mit 5 Kindern lebt Carlos also in der kleinen Hütte. Wasser schöpft er aus einem tiefen Brunnenschacht. Schön klar und kalt ist es. Ein Deutscher schickt ihm Arzneimittelproben.

Zum Schießen kommen wir nun zu spät. Zeit also die Pools einmal anzusehen, die Hängematten auszuprobieren und ein wenig zu filmen. Heute gehen wir mal in das Grillrestaurant "La Laguna". Den Fisch möchte ich probieren. Auch hier gibt es Nudelgerichte nach Wunsch vor den eigenen Augen zubereitet. Dazu Früchte nach Wunsch und natürlich Pizza und Fleisch und und und ....
Markus tut sich leichter im Bogenschießen, mir tun schon die Finger weh, dafür treffe ich ganz gut mit dem Gewehr. John zeigt mir seine Kartentricks. Verblüffend, wie er immer wieder die richtige Karte findet. Mit 2 anderen spielen wir Volleyball, leider nicht so sehr erfolgreich. Zum Abendessen gehen wir heute mal in das kubanische Lokal, wie es uns Katerine geraten hat. Also in die langen Hosen. Noch ein paar Minuten zu früh reicht es noch zu einem Barbesuch. Gerade wird ein "El Marabu" gemixt. Der Rest im Mixgefäß reicht uns zum Probieren. Recht erfrischend schmeckt er. Auf zum Kubaner. Etwas mit Fisch muß es sein. Umfangreich ist die Karte, allein zum Thema Fisch gibt es etwa 6 Möglichkeiten. Markus entscheidet sich für die ausgelösten Langusten, ich nehme die Fischfinger nach "cien-fuego" Art. Vorneweg ein Vorspeisenteller. Jedes Gericht kommt mit Reis und Bohnen. Gut schmeckt das. Wenn nur die vielen Stechmücken nicht wären. Am Tisch spielt die Musik. Heute kostet es einmal nichts. Als Nachtisch gibt es eine Eiskugel nach Wahl mit einer farbig gemusterten Soße und einen Cappuccino. Während die Animateure noch ihre Show durchziehen sind wir wieder auf dem Zimmer.
UNTERKUNFT: HOTEL MELIÁ RIO DE ORO BEI GUARDALAVACA

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Danke, daß Sie die Geschichte bis hier verfolgt haben.
Ich hoffe Sie hatten Ihren Spaß dabei. :-)
Im Buch geht es noch weiter und der Höhepunkt kommt natürlich noch..


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