www.heise.de-Meldung 26.04.2001 18:57
Studie warnt vor Gesundheitsrisiken durch Mobilfunk
Mobilfunkstrahlung kann Krebserkrankungen fördern, das Immunsystem schwächen,
bestimmte Hirnleistungen stören und das Erbgut schädigen. Das sind
die Ergebnisse einer von der Telekom-Tochter T-Mobil in Auftrag gegebenen
Studie des
Ecolog-Instituts
in Hannover. Die Untersuchung nimmt im Wesentlichen eine Sichtung und Bewertung
der bisher zum Thema veröffentlichten Primärliteratur vor.
Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse empfiehlt das Institut eine drastische
Senkung der Grenzwerte für die Strahlenbelastung durch Mobilfunkanlagen
von derzeit 2 bis 9 Watt auf 0,01 Watt pro Quadratmeter, insbesondere in der
Nähe von Wohnungen, Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern.
Ein besonderes Problem sei die Mobilfunknutzung durch Kinder und Jugendliche,
da deren Organismus sich noch in der Entwicklung befinde und auf Strahlenschäden
besonders empfindlich reagiere, während diese Gruppe aber teilweise zu
den besonders intensiven Nutzern der Mobiltelefonie gehöre. Deshalb sollten
Heranwachsende zudem nicht direkt für die Mobilfunknutzung umworben und
stattdessen zur Nutzung von Headsets angehalten werden, um die Strahlenbelastung
zu reduzieren.
Die Studie des Ecolog-Instituts stammt bereits vom Mai 2000. Nach Vereinbarung
mit dem Auftraggeber T-Mobil sei die Veröffentlichung erst nach einer
Diskussion "mit einem von der T-Mobil zu benennenden wissenschaftlichen Gremium"
vorgesehen gewesen. Da aber seit der Übergabe der Studie an die Telekom-Tochter
Monate vergangen und noch immer keine Diskussion zu Stande gekommen sei, habe
sich das Institut entschlossen, die erhobenen Daten jetzt zu veröffentlichen,
ohne die wissenschaftlichen Diskussionsrunden abzuwarten.
(klp/c't)